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Zeichnung von Emilia, 9 Jahre

Zeichnung von Emilia, 9 Jahre

 

Kinder haben besondere Freude daran, sich zu bewegen. Gleichzeitig drücken sie auf diese Weise auch ihr seelisches Befinden aus. In meiner Behandlung geht es zunächst darum, zu schauen, was da ist und sich zeigt, denn über das Beobachten von Bewegungsmustern und -abläufen lassen sich wechselseitig auch innere Befindlichkeiten erkennen.

In der Therapie kann ich durch ein Gespräch, durch manuelle Behandlungen etwa des Schädels, der Wirbelsäule, der Organe oder auch durch Bewegungsangebote den Kindern bzw. Jugendlichen etwas zur Verfügung stellen, was stärkt, beruhigt oder einen Veränderungsimpuls setzt.

Dabei hat es sich in vielen Jahren meiner Berufserfahrung gezeigt, dass vor allem durch neue motorische Erfahrungen auch andere Bereiche Impulse bekommen. So kann eine Vergrößerung oder Verfeinerung des Bewegungsspielraums zu mehr Selbstvertrauen, größerer Frustrationstoleranz oder auch verbessertem Schlafrhythmus führen.

Mein besonderes Interesse gilt der Wahrnehmung von Übergängen und den damit verbundenen Anforderungen. Manche Kinder empfinden z.B. den Eintritt in Betreuungseinrichtungen, später in die Grund- oder auch weiterführende Schule, als Umbruch. Ebenso können andere Einschnitte, wie schwere Erkrankungen von Familienmitgliedern oder Trennung der Eltern, für Kinder und Jugendliche eine Überforderung darstellen. Diese kann sich durch vielfältige Symptome wie Kopf- oder Bauchschmerzen, Einnässen, aggressives oder auch zurückgezogenes Verhalten äußern.

Die ganze Familie in solchen Phasen zu begleiten und zu unterstützen ist für mich einer der bewegendsten und erfüllendsten Aspekte meiner Arbeit.